Regenmesserkalibrierung

Fragen, Anregungen zur PC-Wetterstations-Software

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Ronny

Beitrag von Ronny »

Hallo!

Ich möchte in der warmen Jahreszeit bei meinem Regenmesser, durch einen größeren Trichter, die Genauigkeit erhöhen, wodurch eine neue Kalibrierung der Regenmenge notwendig wird. Hat dies dann nur Auswirkungen auf die ab diesem Zeitpunkt gemessenen Werte oder auch auf die "alten"?
Im Winter möchte ich dann wieder auf den größeren Trichter verzichten (wegen Heizung).
Ist dies möglich, oder werden nur die Wippbewegungen gespeichert und über den Kalibrierungsfaktor umgerechnet dargestellt?

Gruß Ronny
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Werner
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Beitrag von Werner »

@Ronny,

das ist ohne Probleme möglich.

Ab Änderung des Faktors wird das berücksichtigt, die "alten" Werte werden nicht "angetastet"

Werner
Ronny

Beitrag von Ronny »

Danke Werner!

Da es sich hier ja um eine durchdachte Software handelt hab ich es angenommen, wollte mich nur absichern.

Gruß Ronny
Ronny

Beitrag von Ronny »

Hi!

Habe jetzt meinem Regenmesser einen größeren Trichter (34cm) spendiert und die Kalibrierung durchgeführt.

Ich bin Anfangs nach der grundsätzlichen Berechnung vorgegangen, habe aber eine wesentlich einfachere und schnellere sowie genauere Methode gefunden um die Kalibrierung durchzuführen:
  • Zu "Wetterstation / Regen kalibrieren..." gehen und dort den Wert "(Aktueller Regenmengen-Wert)" notieren.
  • Langsam 1l Wasser in den Trichter füllen, sodaß zu keinem Zeitpunkt Wasser im Trichter stehen bleibt. Ich habe zusätzlich die "Wippausschläge" noch mitgezählt.
  • Ein paar Minuten abwarten und danach das Interface neu auslesen und erneut den "Aktueller Regenmengen-Wert" notieren.
  • Die Differenz der beiden Werte ergibt die gezählten Impulse für diesen Liter Wasser (sollte mit den "mitgezählten" übereinstimmen).
    Bei mir waren es 189 Impulse für einen Liter Wasser. Ich habe die Messung zweimal durchgeführt und bin bei beiden auf 189 gekommen.
    Dieser Wert ist bei jedem Trichterdurchmesser gültig!!!
    Jetzt kann der Kalibrierungswert für den dazugehörigen Trichterdurchmesser ausgerechnet werden:

    Kalibrierungswert = 4/(Durchmesser^2*PI*Impulse) {Durchmesser in m!}

    In meinem Fall: 4/(0,34^2*3.141592*189) = 0,058

    (Für den originalen Trichter (13cm) währen das dann 0,398!).
    Dieser Wert ist in der Software jetzt nur noch einzutragen ("Wetterstation / Regen kalibrieren..."). Jetzt nur noch die "Tests" in der Aufzeichnung löschen und alles ist fertig für den nächsten Regenguß.
  • Die "Wetterstation" ist ebenso mit diesem Wert zu kalibrieren, nur das dort statt 0,058, 58 eingegeben werden muß (ml statt l).
Falls Ihr mit der Plausibilitäts-Korrektur Probleme kriegen solltet dann schaltet diese zuerst in "Datei / Eigenschaften" beim Regenmesser aus!!!!!!!

Nach getaner Arbeit hat es bei uns einen Wolkenbruch mit Hagel gegeben (offizielle Messung waren 61l/m² in 2h) und dabei hatte ich ebenfalls das Problem mit der Plausibilitäts-Prüfung, da die Messung jetzt um einiges genauer ist als vorher und wesentlich mehr Impulse gemessen werden (vorher 0,398l/m² pro Wippausschlag; jetzt 0,058l/m² pro Wippausschlag).
Ich habe die Prüfung jetzt für den Regenmesser abgeschaltet!

Gruß Ronny

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Ronny am 2003-05-14 17:18 ]</font>
Lars T.

Beitrag von Lars T. »

Ich hatte vor knapp 2 Jahren auch meinen Regenmesser von 13 auf knapp 19 cm aufgetrichtert. Muss aber dazu sagen, dass ich mich bei der Kalibrierung viel mehr an den theoretischen Rechenweg gehalten habe, denn das praktische Beispiel mit dem Wasser einträufeln halte ich grundsätzlich für falsch. Grund: Beim Wasser einträufeln gelangt JEDER Tropfen auf die Kippwaage, was aber nicht der Wirklichkeit entspricht, da in der Natur viele Wassertropfen im Trichter hängenbleiben und dies bei der Berechnung mit berücksichtigt werden muss.
Hat bei mir ausgezeichnet geklappt.

Gruß Lars
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